Zwei Referenten, die unterschiedlicher nicht hätten sein können

{gallery}sige/stories/aktionen/,single=2016-2017_Suchtpraevention_Bosch1.jpg,single_gallery=1,salign=right{/gallery}Für jeden Schüler des 8. Jahrgangs der Leonhard-Wagner-Mittelschule gab es an zwei Tagen Anfang März im U-Turn Gelegenheit sich intensiv mit dem Thema Sucht auseinanderzusetzen.

Frau Barbara Macheiner von der Kriminalpolizei Augsburg klärte die Jugendlichen anschaulich über legal erwerbbare (z. B. Alkohol) und illegale Suchtmittel auf.

Beim Thema Alkohol lag der Schwerpunkt auf den vielfältigen Auswirkungen, die das Nervengift auf Körper und Psyche hat. Dabei wurde nicht nur über die typischen Veränderungen des Verhaltens und der Wahrnehmung unter Einfluss von Alkohol, sondern auch auf die je nach Geschlecht unterschiedlichen Toleranzgrenzen gesprochen. Besonders wichtig war es der Hauptkommissarin deutlich auf die Folgen und Gefahren des Kontrollverlustes durch den Konsum von Alkohol hinzuweisen.
Frau Macheiner stellte auch die wichtigsten gesetzlichen Vorschriften des Betäubungsmittelgesetztes sowie die rechtlichen Folgen des Erwerbs und des Konsums illegaler Suchtmittel anschaulich dar und erläuterte sie anhand konkreter Beispiele.

Einige Schüler der 9. Klassen hatten mit viel Mühe zur Erfrischung ihrer Mitschüler bereits vor der Pause dieses anstrengenden Tages verschiedene leckere, nichtalkoholische Cocktails gemixt.

{gallery}sige/stories/aktionen/,single=2016-2017_Suchtpraevention_Bosch2.jpg,single_gallery=1,salign=left{/gallery}Der andere Referent, Herr Peter Bosch, ein Ex-Junkie, erzählte wie er immer tiefer in den Strudel von Abhängigkeit und Kriminalität geriet und beinahe sein Leben verloren hätte. In Bobingen in einer Familie mit zwei Geschwistern und liebe- und verständnisvollen Eltern aufgewachsen, verbrachte er dort eine behütete Kinderzeit und schloss seine Berufsausbildung mit einem Gesellenbrief ab. Aber bereits seit seinem 13. Lebensjahr konsumierte er Alkohol, rauchte bald darauf auch Marihuana und probierte zunehmend mehr illegale Stoffe aus. Schließlich trat unter dem Einfluss eines „Freundes“, der ihm das erste Mal Heroin spritzte, eine folgenschwere Wende in seinem Leben ein. Einmal in die Abhängigkeit dieser Drogen geraten, unternahm er zwar viele vergebliche Entzüge, hatte aber jede Kontrolle über sein Leben bereits verloren. Schließlich wendeten sich alle seine Freunde von ihm ab und die Zuwendung seiner Angehörigen war verloren. Nach einer Überdosis lag er monatelang im Koma – die Ärzte hatten ihn aufgegeben. Einzig seine Schwester glaubte noch an sein Weiterleben. Er überlebte und nutzte die letzte Chance, lernte das Sprechen, Essen, Gehen und vieles andere ein zweites Mal.

Ehrlich und mitreißend war, was Peter Bosch erzählte. Dabei war für jeden Zuhörer deutlich zu erkennen, wie sehr der seit Jahren ohne Drogen lebende Mann heute noch unter den körperlichen Folgen seiner Drogensucht leidet. Auch heute noch fällt es Peter Bosch oft schwer die passenden Worte zu finden – auch heute noch unterbrechen seltsame, unkontrollierte „Kicheranfälle“ seinen Vortrag.