Konfrontation mit deutscher Geschichte
Januar 2023, Temperatur: 4 Grad, regnerisch, windig, grau und kalt.
Gute Voraussetzungen, um mit Schülerinnen einen Vormittag im Konzentrationslager in Dachau zu verbringen. So konnten sie ein Stück weit nachvollziehen, wie es sich angefühlt haben muss, wenn man damals stundenlang auf dem Innenhof ausharren musste.
Drei 8. Klassen und die Praxisklasse reisten ca. 100 Jahre zurück. In eine Zeit, die unserer nicht ganz unähnlich war: Pandemie, Druck von Rechts, Inflation, hohe Arbeitslosigkeit Perspektivlosigkeit! Wozu das führen kann, zeigte sich in den Jahren darauf. Als Teil des Netzwerkes „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“, ist es selbstverständlich, diesen Teil unserer Geschichte nicht auf sich beruhen zu lassen, sondern immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Denn „das ist ja schon ewig her“ und „was hab ich damit zu tun“,… sind Aussagen, die weder damals noch heute eine Daseinsberechtigung hatten und haben.
Aus diesem Grunde besuchten wir die Gedenkstätte in Dachau und durften feststellen, dass unsere Schülerinnen sehr empathisch auf alles Erzählte und Gesehene reagierten. Dies war aber nicht nur der kompetenten Dame geschuldet, welche den Rundgang leitete.
Möglicherweise ist eine Schulform wie die Mittelschule durch ihren multikulturellen „Touch“ auch einen „Touch“ offener für „Anders“. Weniger fremd, weniger voreingenommen, weniger ängstlich. Eines sind unsere Schüler:innen auf jeden Fall nicht: sozial schwach!